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Samstag, 12. Januar 2013Auf einmal vermisste sie das Licht des Strandes,
wie man plötzlich einen Menschen vermisst,
den man liebt und ohne den das Leben nur noch
das Leben ist, ohne Hoffnung und ohne Überraschung.
aus: Véronique Olmi: In diesem Sommer
in den himmel zu schauen.
camberg – frankfurt – münchen – graz –
wien.
weihnachten 2012. bad camberg. fern der heimat.
doch intensivst. in der besinnung. der begegnung.
das plötzliche. erkennen. in sich. im anderen.
fühlen. spüren. annehmen. zulassen.
+
loslassen.
(roooooooooooooooobert! :)
zurückgewiesen
abgelehnt
ungeliebt
[das innere kind]
verletzt
manche wunde
heilt nie.
noch immer
das knarren des gebälks
unter dem sturm
das knistern
des stuhls aus malakka
das ächzen der beine aus teak
dunkelbraun wie kakao
das bambusholzparkett
gewischt und gewienert
knarrend
unter dem gewicht des wirs
im akt des rausches
zitterndes bleiglas
zartesten ursprungs
in der vitrine
und als dünnstes geräusch
mein raschelndes unterkleid
[das heulen des windes
das grollen der wellen
das peitschen der zweige
hinter der gesprungenen scheibe
zum schlussakkord]
erschüttert
2012©toyn
"looks like a blue blue day
only wish that I could say
that this is rain in my eyes
i only wish I could find the words
to say just how I feel inside ..."
mink deville
each word is a beat of my heart
Ums Buch ist mir nicht bange
Das Buch hält sich schon lange.
Man kann es bei sich tragen
und überall aufschlagen.
Sofort und ohne Warten,
kann man das Lesen starten.
Im Sitzen, Stehen, Knien,
ganz ohne Batterien.
Beim Fliegen, Fahren, Gehen.
Ein Buch bleibt niemals stehen.
Beim Essen, Kochen, Würzen.
Ein Buch kann nicht abstürzen.
Die meisten ander'n Medien,
tun sich von selbst erledigen.
Kaum sind sie eingeschaltet,
heißt's schon, sie sind veraltet.
Und nicht mehr kompatibel
„Marsch in den Abfallkübel!“
Zu Bändern, Filmen, Platten,
die wir einst gern hatten.
Und die nur noch ein Dreck sind,
weil die Geräte weg sind
und niemals wiederkehren,
gibt’s nichts zu sehn, zu hören.
Es sei denn, man ist klüger
und hält sich gleich an Bücher,
die noch in hundert Jahren,
das sind, was sie einst waren.
Schön lesbar und beguckbar.
So stehn sie unverruckbar,
in Schränken und Regalen
und die Benutzer strahlen:
„Ha'm die sich gut gehalten!
Das Buch wird nicht veralten.“
(Robert Gernhardt)
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"Nur dann und wann empfinde ich
noch einen Rest von Sehnsucht,
der sich sofort mit einer
dickflüssigen Leere füllt …"
aus: Audur Jónsdóttir: Jenseits des Meeres
liegt die ganze Welt.
heute beim laufen im wald. konnte.mein kinn wieder
gen himmel.zeigen.
ich habe absoluten respekt vor den ärzten. die mir am dienstag die kehle aufschneiden werden. und mir diesen knoten entfernen wollen. mit mehr oder weniger organ drumherum. man bereitete mich am freitag auf sämtliche komplikationen vor. die kosmetischen erschienen mir in anbetracht der vielen anderen bedrohlichen. fast lächerlich. ja vielleicht werde ich eine riesige hässliche narbe an meinem schönen hals davontragen und sie bis zum meinem tode von herzen hassen und mich entstellt und hässlich fühlen. vielleicht werde ich danach keine stimme mehr haben. oder eine völlig andere. heisere. aber so what. welche bedeutung würde dieses in anbetracht dessen. nicht zu überleben. haben. diese frage werde ich mir dann ja nun nicht mehr stellen können. so hoffe ich. auf das was mir alle sagen: alles wird gut.
so oder so. wird es entweder der letzte. oder einer von vielen posts. der wie alle. wenn nicht sofort. schon bald. untergehend in der bedeutungslosigkeit. von posts:
sein.
"Ich wünsche mir, dass endlich
mal was Schönes passiert."
09.06.12. 5.45. gleis 13. ic 2314. bis zum fähranleger 6.34 stunden zugfahrt. 6.34 stunden. in denen nichts zu tun ist. als das draußen. an sich vorüberziehen zu lassen …
"Denn darauf kam es an: sich wehren gegen alle, die einem Schmerzen zufügen, Freund oder Feind – und wenn man einen Menschen traf, der nicht bekämpft werden mußte, war das viel und vielleicht mehr, als man verdiente."
aus: Christine Grän: Die Hochstaplerin
als hätte es einzig auf mich gewartet. an diesem ungemütlichen tag. auf diesem überladenen tisch. inmitten all der anderen abgegriffenen. unscheinbaren. für die sich kein mensch der welt zu interessieren schien. offensichtlich wurde es noch nie gelesen. ich kaufte es frei. mit einem euro.
im april 2012. auf dem bücherflohmarkt. an der humboldt-universität zu berlin. eine originalausgabe. 1. auflage 1975.